Spannende Ortserkundung Pratdip – Abenteuer Katalonien

 

Im Hinterland der Costa Daurada, Kataloniens „Goldener Küste“, gibt es ein sagenumwobenes Dörfchen. Man sagt sich, dass in Pratdip und dessen bergiger Umgebung der Serra de Llaberia einst blutsaugende Hunde ihr Unwesen getrieben haben. Schon im Altarbild der alten Kirche Santa Maria, welches aus dem 15. Jahrhundert stammt, sind diese „Werwölfe“ abgebildet. Es handelt sich also um eine uralte Legende. Auch das Wappen des Dorfes Pratdip ziert so ein Wesen mit gebrochener Pfote.

Und heute– da kann man sich in Pratdip auf Spurensuche begeben. Das fand ich reizvoll, spannend…und Angst brauche ich ja nicht zu haben. Schließlich habe ich ja den großen János an meiner Seite 🙂
Mit dem Van fahre ich vom sonnigen Strand Cambrils auf einer kurvigen Straße hinein in die leicht wolkenverhangenen Berge. Ganz plötzlich taucht nach rund 20 Minuten Pratdip hinter nächsten Kurve auf. Man erkennt das Dorf an seiner hoch aufragenden Burgruine vor der Kulisse des Bergkamms der Serra de Llaberia.

 

 

Das Fabelwesen Dip – Abenteuer Katalonien

Parken kann man, auch mit dem Wohnmobil, am besten unten an der Straße am Ortseingang Pratdips. Pratdip – was ist das eigentlich für ein merkwürdiger Name? Die auskunftsfreudige Dame in der besuchenswerten Touristentinformation am Kirchplatz, erklärt es mir: Als die Mauren Katalonien besetzten, gaben sie dem Dorf, dessen Umgebung von den Leuten dort „El Prat“ genannt wurde den Namen „Pratdip“. Prat kommt aus dem Arabischen und bedeutet Dorf. Dip bedeutet Wolf! Und deswegen werden die blutrünstigen Fabelwesen auch Dips genannt.

 

 

Landkarte der Werwölfe – Abenteuer Katalonien

Jeder, der sich heute in Pratdip auf die Suche der Dips begeben möchte, bekommt in der Touristen-Info einen speziellen Routenplan (auch als Download im Internet —> klick hier). Elf verschiedene Dips gilt es im Dorf zu finden, ganz nebenbei entdeckt man so alle Ecken von Pratdip. Eine Spaß bringende Art der Ortserkundung.

Nach und nach erschnüffeln und entdecken János und ich die hundeartigen Schattenwesen…mal auf einem Turm, mal am Ende einer engen Gasse, mal in einer Felshöhle. Kreuz und quer schlängeln wir uns durch das Dörfchen und erklimmen anschließend auch die Burgruine von der aus man eine tolle Aussicht hat.

Wer einen Cafe con leche in Pratdip genießen möchte, hat in dem recht kleinen und noch relativ untouristischen Örtchen nicht die allergrößte Auswahl. Eine schöne Sonnenterrasse gibt es in der Bar des Freibads, der „Bar Piscina“. Dort dürfen Hunde leider nicht mit hinein.

 

 

Wandern in der Serra de Llaberia – Abenteuer Katalonien

Pratdip ist auch idealer Ausgangpunkt zum Wandern. Ein Karte mit elf Routen in verschiedenen Schwierigkeistgraden gibt es ebenfalls bei der Touri-Info. Besonders schön ist es, die schlängelige Straße (TV 3111) bis in das pittoreske Bergdorf Llaberia weiter zu fahren. Von dort aus führt ein Panorama-Wanderweg, ohne große Steigung (man ist ja schon ganz oben) auf den Gipfel „La Miranda und weiter auf den Mont-Redon. Hier hat man Aussicht bis zum Mittelmeer und bei guter Wetterlage bis Tarragona und wandert unter Eiben, der ältesten Baumart Europas, die hier in einem speziellen Projekt geschützt wird.
Achtung Wohnmobil-Fahrer: Im Dorf Llaberia gibt es keine Wendemöglichkeit. Deswegen auf dem Busparkplatz ein Stückchen vor dem Ortseingang parken!

 

 

Ihr wollt noch mehr Abenteuer Katalonien?

Ganz in der Nähe Pratdips und der Serra de Llaberia liegt die Serra de Montsant. Dort könnt ihr durch beeindruckende Canyons wandern und Greifvögel und Steinböcke entdecken. Mehr dazu in meinem Bericht Wandern im Steinbockcanyon