Ratgeber „Sicher auf vier Pfoten – tierisch sicher wohnen“
Ein Hund der nicht alleine Zuhause bleiben kann ist eine große Herausforderung. Ich spreche aus Erfahrung denn mein Drahthaar Vizsla Yeti gehört zu diesen Zeitgenossen. Ob Yeti dieses Problem schon immer hatte, vermag ich nicht zu sagen, denn seine Vorgeschichte kenne ich nicht.
Es war im September 2013 als wir gegen Ende unserer sechsmonatige Reise durch Süd-Osteuropa im ungarischen Kurort Balatonfüred am Plattensee auf den damals neunjährigen Vizsla-Rüden trafen. Er war Insasse des Tierheims der Hundehilfe Nordbalaton, die wir besuchten. Zuvor hatten wir Yeti schon auf Bildern im Internet gesehen. „Was für ein uriger Kerl!“, dachten Maik und ich und auch als wir nun vor dem Zwinger standen und Yeti uns lauthals anbellte, änderte sich unser Eindruck nicht. Tierauffang-Leiterin Inga ließ Yeti hinaus auf die Auslauf-Wiese, auf der sich die Hunde dort zweimal am Tag austoben können. Der Vizsla sprang und bellte, machte eine richtige Show….heute muss ich schmunzeln, wenn ich daran zurück denke, denn inzwischen kenne ich Yeti nur zu gut. Oftmals spielt er den Clown um möglichst viel Aufmerksamkeit zu bekommen, damal waren wir leicht irritiert von seiner impulsiven Art.
Nach einem Gespräch mit Inga und dem Ausfüllen von Verträgen, durften wir Yeti mitnehmen. Ohne zu zögern sprang er in unseren Campingbus (damals noch ein VW T3) und ist seitdem unser treuer Begleiter auf vielen Reisen. Drei Wochen reisten wir anschließend noch, bevor wir wieder zuhause in Deutschland ankamen. Bis dato hatten wir nicht viel bemerkt von Yetis Problem mit dem allein sein, denn bis dato musste er auch nicht allein zurück bleiben. Fast überallhin begleitete er uns und wir staunten, wie gehorsam und anpassungsfähig dieser Hund ist.
Problem: Hund allein zu Haus
Zurück im Alltag dann die böse Überraschung. Yeti bellte, nahm Gegenstände auseinander, oder hinterließ sogar eine Pfütze auf dem Boden, wenn er im Haus alleine war. So ist es bis heute, denn auch wochenlanges Üben mit zuerst fünf, dann zehn, dann fünfzehn Minuten alleine sein nutzten nichts. Inzwischen haben wir uns arrangiert, ja, wir haben einen Deal mit dem alten Herrn, der sich eh nicht mehr ändern wird: Yeti kommt wann immer es geht mit, dafür benimmt er sich gut. Zum Glück arbeite ich als freiberufliche Journalistin viel von Zuhause aus und auch auf viele Pressetermine kann mich Yeti begleiten. Geht das mal nicht, wartet er im Auto. Ist es im Sommer zu heiß dafür, darf er auch schonmal Maik bei seiner Arbeit als Schulsozialarbeiter helfen. Und findet sich absolut keine Lösung, dann muss er eben doch Zuhause bleiben.
Der hundesichere Haushalt
Bleibt der Hund zuhause, muss der Bereich, indem er sich aufhält hundesicher gemacht werden:
- Alle für den Hund gefährlichen Gegenstände wie z.B. Plastikteile die er verschlucken könnte, Putzmittel oder Medikamente werden sicher verstaut
- Auch alle für uns besonders wertvollen Gegenstände wie Schuhe, Kleidung oder die Digitalkamera kommen an, für den Hund nicht erreichbare Orte
- Alles Essbare, das Obst in der Schale, das Brot im Korb kommt in den Schrank
- Türen werden abgeschlossen
- Der Wassernapf wird aufgefüllt, in seinem Körbchen verstecken wir einige Leckerchen, in der Hoffnung ihn damit ein wenig von der Angst ablenken zu können
Das hundesichere Auto
Da Yeti oft im Auto mitfährt, sieht mein Golf inzwischen entsprechend aus – „Die fahrende Hundehütte“. Ich nutze für Yeti keine Box, er liegt mit Geschirr angeschnallt auf seiner Decke auf der Rückbank. Lasse ich ihn notgredrungen mal im Auto zurück, achte ich auf folgendes:
- Fenster geöffnet lassen
- Wassernapf auffüllen
- Keine Kauknochen geben, die ihm in der Kehle stecken bleiben könnten
- Auto an einem ruhigen Platz im Schatten parken
- Parkscheibe und CDs und andere Dokumente ins Handschuhfach, damit Yeti nicht darauf herum kaut
- Wenn z.B. auf dem Supermarktparkplatz in einem anderen Auto auch ein Hund wartet, parke ich daneben. Bisher schien es mir immer so, als fänden die Hunde das interessant und wären vom Warten abgelenkt. Yeti scheint es zu beruhigen.
- Ich versuche Yeti nie länger als eine Stunde warten zu lassen
- Bei Temperaturen über 20 Grad ist das Warten im Auto keine Option
Anders sieht das im Campingbus aus. Unser Kastenwagen heizt sich lange nicht so schnell auf wie ein „normales“ Auto. Hier hat Yeti mehr Bewegungsfreiheit und kann bei geöffneten Dachluken auch schonmal etwas länger warten.
Im kostenlos herunterladbaren E-Book „Sicher auf vier Pfoten – tierisch sicher wohnen“ findet ihr zahlreiche Tipps und Checklisten für ein sicheres Umfeld für euren Hund, genauso wie für eure Katze oder andere Haustiere. Der Ratgeber enthält zudem vielfältige Informationen zu Themen wie „Erste Hilfe beim Haustier“, „Entspannt unterwegs“ oder „Hund und Gäste“.
Unsere zwei Hunde können zum Glück auch mal allein Daheim bleiben. Dennoch versuchen wir es zu vermeiden. Es gibt nur ein kleines Problem. Es kommt vor das wenn ein Auto bei uns vor dem Haus vorbeifährt fangen Sie das Bällen an. Dieses liegt daran das sie denken einer von uns kommt mit dem Auto nach Hause. Dann freuen sie sich und wollen uns begrüßen. Stellen sie aber fest das es kein Auto von uns war sind sie schnell wieder rum.