Tierpark mit Hund – Ein Besuch im Wildpark Ferleiten
[Beitrag enthält Werbung] Wir haben schon viele Tierparks in ganz Europa besucht und jeder hat so seine ganz eigenen Besonderheiten. Ein Park, an dessen Besuch ich gerne aufgrund seiner tollen Lage und der Hundefreundlichkeit zurück denke ist der österreichische Wildpark Ferleiten im Nationalpark Hohe Tauern. Insbesondere im Frühsommer und im Herbst wandelt man dort mit dem stimmungsvollen Plus „schneebedeckte Berggipfel“ als Kulisse zwischen den Tieren.
Über die Großglockner Hochalpenstraße zum Tierpark
Von Zell am See im Salzburger Land aus kommend fahre ich in meinem Van den mautfreien Teil der Großglocknerstraße über Bruck und Fusch nach Ferleiten. Nach vielen Kurven, die Mautstation zur Großglockner Hochalpenstraße bereits im Blick, lande ich im wunderschönen, weitläufigen Hochtal von Ferleiten. Es gibt Parkplätze en masse, weil viele Leute hier auf dem Plateau in 1150 Metern Höhe nochmal einen Schlender-, Wander, oder Stärkungs-Stopp einlegen, bevor sie sich auf eine der schönsten Passtraßen Europas, hinauf in die Hohen Tauern begeben.
Und auch wenn man nicht vor hat, die Großglockner Hochalpenstraße, die bis nach Kärnten hinüber führt, zu fahren, lohnt ein Ausflug nach Ferleiten, denn hier gibt es viel zu erleben. Getreu unserem Motto „tierisch in Fahrt“ steuern János und ich als erstes den Wildpark Ferleiten an. Vielleicht wäre es es besser gewesen nach der Fahrt erstmal ins herrliche Käfertal zu wandern, damit mein Hund Energie ablassen kann. Nun ist er wahnsinnig aufgeregt und aufgedreht bei den spannenden Wild-Gerüchen, muss im Park aber selbstverständlich an der Leine bleiben.
Hirsche füttern und Ziegen streicheln – Tierpark mit Hund
Kurz vor dem Eingang gibt eine Hunde-Bar mit frischem Gebirgswasser und an der Kasse werden im Bedarfsfall sogar Hundeleinen verteilt (sowie Regenschirme und Bollerwagen). Ausgerüstet mit Wildfutter geht’s hinein zu den 250 Tieren 40 verschiedener Arten, die nach unserer Einschätzung größtenteils in großzügigen und abwechslungsreich gestalteten Gehegen leben. Als erstes treffen wir die Sikahirsche, die als ich mit der Futtertüte knistere, direkt angelaufen kommen. János hat sich noch nicht „eingegrooved“ auf Tierpark-Besuch und bellt die Hirsche an. Das gefällt denen verständlicherweise garnicht und so tritt eine Hirschkuh nach meinem vorlauten Hund. Zum Glück ist ein Zaun dazwischen. Zügig weiter bevor wir noch mehr Unruhe stiften. Zweite Station sind die Kaninchen, die János so spannend findet, dass er garnicht mehr weiter will. Und die lustigen Langohren sind erstaunlich mutig. Ganz nah kommen sie an das Gitter heran um Nase an Nase mit meinem Hund zu schnuppern.
Die Wege im Wildpark Ferleiten sind geschottert, teilweise mit leichtem Anstieg, aber auch mit Kinderwagen oder Rollstuhl gut zu nutzen. Sie führen zu Waschbär, Eseln, Gämsen, Murmeltieren, Eulen, Luchs, Alpaka und Bison. Es sind hier also nicht nur Alpen-typische Arten vertreten. Es gibt einen Streichelzoo, an dessen Eingang Utensilien zum Striegeln der Ponys und Ziegen bereit liegen. Im „Haus der Fische“ entführt eine interaktive Ausstellung des Nationalpark Hohe Tauern die Besucher unter die Wasseroberfläche der Berg-Seen und -Bäche. Unter den lustigen Riesen-Pilzen auf der Wiese mit Relax-Liegen und Aussicht auf die Schnee-Gipfel legen János und ich eine Pause ein und beobachten die Enten im nett angelegten Wildpark-Teich. Zeit nehmen sollte man sich unbedingt für die im Sommer 2019 eröffnete Anlage in der Wölfe und Bären zusammen leben! Den Bären stehen dort 2400 Quadratmeter mit Höhle, Schwimmteich und Baumstämmen zur Verfügung. Die Wölfe haben von ihrem 800 Quadratmeter großen Areal freien Zugang zum Bären-Gehege. In freier Wildbahn gehen sich diese Arten aus dem Weg. Ob im Wildpark wohl Interaktionen zwischen Bär und Wolf zu beobachten sind?
Wildromantische Lage und spannende Historie – Tierpark mit Hund
Nach rund zwei Stunden haben wir alles erkundet und ich gönne mir noch ein Eis plus Espresso im netten Biergarten des Wildpark-Restaurants. Auf der Speisekarte findet man auch regional-typische Gerichte wie Kaspressknödelsuppe, sowie Pizza und vegetarische Gerichte. Hier bin ich mit Tierpark-Chef Georg Mayr-Reisch und seinem Sohn Simon verabredet, die mir über die spannende Geschichte des familiengeführten Wildpark Ferleiten berichten.
Früher waren die urigen Gebäude, die heute Restaurant, Lager und Shop des Tierparks beherbergen ein Bauernhof mit Gasthaus. Doch als sich das Leben mit der Landwirtschaft allein nicht mehr rechnete beschloss Familie Mayr-Reisch 1979 einen Wildpark anzulegen. Die herrliche Lage zwischen den Bergen und direkt an der 1935 fertig gebauten Großglockner Hochalpenstraße ist dafür ideal. Georg Mayr-Reisch erweiterte sein Wissen über Tiere durch Abslovierung der Jagdprüfung, sowie einer Tierpflege-Lehre. Mit 15 Hektar und ein paar Rothirschen, Damwild, Steinwild und Mufflons fing dann alles an. Heute gehört der Wildpark Ferleiten zu den sogenannten „TOP Tierparke Österreichs“, ein Zusammenschluss von elf Tierparks die unter diesem Gütesiegel den Anspruch „glücklichere“ Tiere in tiergerechten Anlagen versprechen und die den Besuchern Zusammenhänge in der Natur und deren Bewohner zu vermitteln versuchen. Der anfänglich kleine Kinderspielplatz des Tierparks hat sich im Laufe der Jahre zu einem Erlebnispark mit 40 Fahrgeräten entwickelt, die frei zugänglich sind.
Da der Wildpark Ferleiten hoch in den Bergen liegt, ist er nicht ganzjährig, sondern von Mai bis Anfang November geöffnet. „Im Winter haben wir hier oft so hoch Schnee, dass man den Park mit dem Auto nicht erreichen kann. Zudem besteht die Gefahr von Lawinenabgängen“, erzählt Simon Mayr-Reisch. „Wir selbst nutzen dann unsere Schneemobile (Ski-Doo) um für Erledigungen ins Tal zu kommen“. Familie Mayr-Reisch wohnt nämlich tatsächlich seit jeher am Tierpark inmitten der Alpen.
Hinein in’s Käfertal
Nach dem interessanten Gespräch verabschiede ich mich von den Mayr-Reischs und bekomme noch den Tipp für eine gemütliche Wanderrunde durch das, an den Tierpark angrenzende Käfertal. Auf dem Naturerlebnisweg Käfertal lernt man mit Hilfe von Infotafeln und Spielstationen die einizigartige Natur dieses Tals kennen. Es kommt zu seinem Namen, weil hier über 300 Käferarten leben. Mit János wandere ich entlang einer Almwiese mit riesigen Findlingen an denen Kletterer ihre Techniken üben. Es geht vorbei an grasenden Kühen, einer kleinen Bergkapelle, über eine Brücke entlang eines plätschernden Bergbachs. Auf Kinder, die auf diesem Weg z.B. auch im Wagen geschoben werden können, wartet ein Wasserspielplatz mit Seilfähre und am Ende der belohnende Stempel für die Erwanderung des Käfertals, den man sich im Gasthof Tauernhaus in Ferleiten abholen kann. Wer nicht so gut zu Fuß ist, kann auch im Wildpark eine geführte, 90-minütige Fahrt im Golf-Caddy durch das Käfertal buchen.
Zurück am Van ist es zu spät, um noch auf die Großglockner Hochalpenstraße zu fahren. Freundlicherweise erlaubt mir Familie Mayr-Reisch eine Nacht auf dem Tierpark-Parkplatz zu stehen (Campen ist dort eigentlich nicht gestattet), sodass ich am nächsten Morgen auf die Alpenpasstraße aufbrechen kann.
Öffnungszeiten Großglockner Hochalpenstraße (Stand August 2019):
- Anfang Mai bis 31. Mai: 6:00 – 20:00 Uhr,
- 1. Juni bis 31. August: 5:00 bis 21:30 Uhr,
- 1. September bis zirka Ende Oktober (je nach Wetterlage): 6:00 bis 19:30 Uhr
Preise (Stand August 2019):
- Tageskarte für PKW oder WoMo 36,50 Euro
Öffnungszeiten Wildpark Ferleiten (Stand August 2019):
- Täglich ab 8:00 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit
- Mai bis Anfang November
Preise (Stand August 2019):
- Erwachsene: 8 Euro
- Kinder (ab 4 Jahre bis 14 Jahre): 4 Euro
- Senioren (mit Ausweis): 7,20 Euro
- Menschen mit Beeinträchtigung (mit Ausweis): -20%
- Hunde: gratis
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