Tubing in den Pyrenäen

 

Dort wo im Winter Schlitten und Skier die steilen Pyrenäenberghänge hinab sausen, rutschen wir im Juli mit Gummireifen in die Tiefe. Im französischen Ski-Ort La Pierre Saint-Martin gibt es seit nunmehr sieben Jahren eine Tubing Bahn auf der man auch im Hochsommer auf der Skipiste tierisch in Fahrt kommen kann.

„Ob Yeti da wohl mitfahren darf?“ – Wir brauchen das Rutschbahn-Personal gar nicht darum zu bitten. Nach einer ersten Probefahrt steht fest: Tubing fetzt, aber für einen Hund ist die Rutschpartie sicher zu rasant.

Neben den Liegestühlen im Schatten am Eingangshäusschen wartet Yeti, derweil wir unseren Adrenalin-Pegel auf Touren bringen. Erstmal geht es auf leicht wackeligen Beinen stehend, auf einem Rollband durch einen Glas-Tunnel 200 Meter hinauf zum Startpunkt der Tubing Bahn. Oben folgt eine kurze Einweisung (für alle die, die kein Französisch sprechen auch auf Englisch), dann einfach fallen lassen in den dicken Gummireifen, ein Schups vom Rutsch-Team und los geht der Spaß.

 

 

Der Reifen nimmt auf der, mit Plastikmatten belegten Tubing Bahn ordentlich Fahrt auf. Sitzt man selbst drin, kommt einem die Rutschpartie deutlich schneller vor, als beim Zuschauen und ist absolut kein reines Kinder-Event. 190 Meter lang ist die kurvige Strecke den Hang hinab. Der Reifen kreiselt hin und her, mal fährt man vorwärts, mal rückwärts. Auf der Zielgeraden empfängt uns Yeti jedes mal mit aufgeregtem Bellen. Nach zehn Abfahrten ist uns schwindelig. Erst bei der anschließenden Wanderung und deftigen Käsebroten auf der Berghütte, kommen wir wieder zu uns.

 

 

Im Sommer ist La Pierre Saint-Martin recht ausgestorben. Deswegen ziehen die großen Parkplätze des Ski-Orts auch einige Wohnmobile an. Hier oben kann man in herrlicher Berglandschaft frei stehen. Abends erleben wir einen wundervollen Sonnenuntergang über der Wolkendecke und am nächsten Morgen eine ganze Invasion von Geiern, die weiter unten im Tal ein totes Reh entdeckt haben. Wir können das beeindruckende Naturschauspiel mit dem Fernglas beobachten und lassen dafür sogar unseren Kaffee kalt werden.

 

 

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