Die Feiertage sind mit Epifania, dem Fest der Hexe Befana am 6. Januar, nun auch in Italien vorbei. Rückblickend noch einen weihnachtlichen Bericht mit Krippen und Pan d’oro, bevor es wieder in den Gemüsegarten, den Weinberg und auf viele neue Reiseabenteuer geht.
24. Dezember 2023
Mildes Weihnachtswetter in Bomarzo. Bei rund 15 Grad unternehmen János und ich am Morgen eine kleine Wanderung und genießen, so wie eigentlich an allen anderen Morgenden auch, den Blick auf unseren Hausberg Monte Cimino. Diese Aussicht ist jeden Tag anders. Heute wirkt die Landschaft besonders ruhig, kein Windchen bewegt die Blätter der Olivenbäume, der Morgennebel hängt im Tal zwischen Bomarzo und Soriano und die Atmosphäre ist irgendwie schon feierlich.
25. Dezember 2023
In Italien gehören Krippen, vielmehr als in Deutschland, zu Weihnachten. In vielen Orten locken lebendige Krippen „Presepe vivente“ zum Besuch. Diese Tradition ist lang, nahm 1223 ihren Anfang, als der Heilige Franz von Assisi im Dorf Greccio die erste lebendige Darstellung der Geburt Christi als Feier in der Nacht vom 25. Dezember inszenierte. Greccio liegt nur 70 km entfernt von Bomarzo. Auch hier wird zu Weihnachten, sowie zur Befana ein Krippenspiel veranstaltet. Statisten posieren in den geschmückten und mit Feuerschalen beleuchteten Altstadtgassen. Zudem gibt es auch immer in der kleinen Sant Anselmo Kirche eine Ausstellung von handgefertigten Krippen, die zum Teil Bomarzo in Miniatur darstellen. Ugo Giacomi, Polizist aus Bomarzo fertigt seit vielen Jahren diese detailverliebten Krippen in seiner Freizeit an. Ist Weihnachten vorbei, beginnt er direkt mit der Erstellung eines neuen Werks und so entsteht jedes Jahr mindestens eine neue Krippe. „Meine Familie erklärt mich für verrückt, aber für mich ist es eine Passion, in die ich mit Freude Zeit und auch Geld investiere“, erzählt uns Ugo als wir entlang der Krippen schlendern. Nimmt man sich Zeit, und schaut sich die Krippen genau an, entdeckt man immer wieder neue Elemente, ja sogar kleine Geschichten, die diese Krippen über ihre Bewohner erzählen – ein bisschen wie in den Wimmelbüchern, in die ich als Kind so gern eintauchte.
26. Dezember 2023
Den Panettone als beliebtesten Weihnachtskuchen der Italiener, kennt inzwischen auch fast jeder in Deutschland. Wir haben mehrere dieser fluffigen Hefekuchen in der (Vor)Weihnachtszeit genossen, in den verschiedensten Ausführungen, mit Rosinen oder Cranberries, überzogen mit weißer oder dunkler Schokolade, mit Pistaziencreme gefüllt und und und. Der Panettone kommt eigentlich aus Mailand. Viel typischer als Weihnachtsgebäck für die Region Latium, in der Bomarzo liegt, ist aber Pangiallo mit getrockneten Früchten und Honig und beinahe genauso beliebt wie Panettone ist hier Pan d’oro.
Pan d’oro hat seinen Ursprung in Verona und ist, so wie auch der Mailänder Panettone, ein Hefekuchen, allerdings schlichter, ohne Rosinen oder kandierte Früchte und in achteckiger Sternform. Er wird mit Puderzucker bestäubt, damit der Kuchen aussieht wie ein verschneiter Berggipfel. Wie man den Puder- oder Vanillezucker auf dem Pan d’oro verteilt, haben mir Anna und Alessia am zweiten Weihnachtsfeiertag gezeigt. Sie streuten Puderzucker in eine Tüte, legten den Kuchen hinein und schüttelten was das Zeug hält. Der Kuchen hielt das aus, fiel aber wenige Minuten später unseren Pan d’oro-Gelüsten zum Opfer.
Weitere Geschichten über italienische Leckereien lest ihr in diesem Teil des Tagebuchs: Eine Episode voller kulinarischer Genüsse – Italientagebuch Teil 8
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